In internationalen Polizeimissionen gewonnene Fähigkeiten und Kompetenzen, wie etwa Interkulturalität und Sprachkenntnisse, können für die jeweiligen Beamten auch im Inland von Nutzen sein. Darauf machte Niels Zimmermann aus dem Bundesministerium des Innern (BMI) aufmerksam. Außerdem zeigte er, der selbst schon im Kosovo und in Mali im Einsatz war, sich überzeugt, dass die Möglichkeit der internationalen Verwendung die Polizeibehörden als Arbeitgeber attraktiver mache. Deshalb konstatierte er: „Auslandsverwendungen liegen im innersten Interesse der deutschen Polizei.“
Unbekannte Gefahren im Einsatz
Zugleich berichtete er jedoch auch: „Wir begegnen im Auslandseinsatz Gefahren, die wir aus Deutschland nicht kennen.“ Dazu gehörten sowohl Bedrohungen durch Krankheiten als auch durch Terror, Naturkatastrophen oder den Verkehr in den Einsatzgebieten. Hinzu komme die Tatsache, dass Polizeibeamte in internationalen Missionen nur selten in gesicherten Unterkünften lebten und oftmals Einzelkämpfer sowie Selbstversorger seien. Des Weiteren sei die Anbindung ans Telefonnetz und Internet nicht überall gewährleistet. Angesichts dieser Erschwernisse und Bedrohungen appellierte er an das Publikum des Polizeitages in Berlin: „Die persönliche Sicherheit sollte das Wichtigste für jeden Beamten in einer Auslandsmission sein.“
Rückkehr in den normalen Dienst erleichtern
Hier könne mithilfe einer guten Vorbereitung auf die Verwendung in einer anderen Nation schon in Deutschland bereits viel erreicht werden, zeigte sich Zimmermann überzeugt. Um die Teilnahme an internationalen Polizeimissionen allerdings noch attraktiver zu gestalten, plädierte er auch für Vereinfachungen beim Wiedereinstieg in den regulären Dienst nach der Rückkehr nach Deutschland, eine Intensivierung solcher Verwendungen und längere Einsatzzeiten im jeweiligen Missionsgebiet.